Kann ein „Umknöcheln“ verhindert werden?
Das Inversionstrauma, landläufig auch bekannt unter dem Begriff „Umknöcheln“, stellt besonders in den Frühjahrs- und Sommermonaten einen häufigen Behandlungsgrund in therapeutischen Einrichtungen dar. In der Literatur werden besonders Stop and Go Sportarten wie beispielweise Tennis und Fußball in den Fokus gerückt. Jedoch ist bedingt durch den Bergsportboom ein deutlicher Zuwachs der Verletzungszahlen im Wander- und Bergsportsegment zu erkennen. Grund genug für uns, um uns aufgrund der Aktualität dieser Problematik die Symptomatik dahinter genauer anzuschauen.
Was begünstigt ein Inversionstrauma?
Aus medizinscher Sicht steht die klassische Instabilität des Sprunggelenkes an vorderster Stelle. Doch aus der Arbeit im Praxisalltag darf man unserer Erfahrung nach auch Bewegungseinschränkungen und Fehlstellungen im Fußbereich nicht außer Acht lassen. Denn durch die technische Unterstützung mittels Videoanalysen und Fußdruckmessungen mit Sensorsohlen wird immer wieder deutlich, dass eine verminderte Beweglichkeit im Fuß- oder Sprunggelenksbereich das Risiko eines Inversionstraumas deutlich erhöhen kann.
Wie entsteht ein Inversionstrauma und was passiert dabei?
Generell wird von einem Inversionstrauma dann gesprochen, wenn es zu einem Kippen des Fußes über den Fußaußenrand kommt. Im schlechtesten Fall führt dies zu einer Überdehnung von Bändern, Sehnen und der Gelenkskapsel bis hin zu einem Einriss. Jedoch sind auch – je nach Krafteinwirkung – knöcherne Bandausrisse oder Brüche im Bereich der Sprunggelenksgabel möglich.
Oftmals steht hinter einer gravierenden Sprunggelenksverletzung aber eine gewisse Entstehungsgeschichte. Viele Patienten sprechen davon, in der Vergangenheit bereits mehrfach „leicht umgeknöchelt“ zu sein. Dies resultiert dann gerne in einem überdehnten und chronisch instabilen Sprunggelenk. Unbehandelt können dann schon oft kleinere Belastungen wie ein Spaziergang im Wald zum Problem werden.
Wie bereits erwähnt sind jedoch auch Fußfehlstellungen oder Bewegungseinschränkungen ursächlich zu finden. Hierbei sind besonders der Platt- und Senkfuß zu erwähnen. Aufgrund ihrer Gelenksstellungen wird das Kippen des Fußes im Sprunggelenk deutlich begünstigt. Bei Bewegungseinschränkungen im Fuß- oder Sprunggelenksbereich ist die Problematik ein wenig anders gelagert. In diesem Fall wird die verminderte Anpassungsfähigkeit des Fußes, das sich Einstellen auf einen unebenen Untergrund, zur Gefahr.
Was kann dagegen unternommen werden?
Das Behandlungsspektrum ist groß und reicht von präventiven Maßnahmen bis hin zu posttraumatischen oder postoperativen Interventionen. Generell stellt dabei eine genaue Analyse der Problematik die Basis dar. Wir bei Competence in Motion setzen hierbei auf eine genaue Beurteilung der Statik des gesamten Körpers. Nicht selten finden sich auf diese Weise bereits biomechanische Schwachstellen in der Becken- und Lendenwirbelsäulenregion, welche weiterführend einen Stabilitätsverlust in der Unterextremität auslösen.
Ergänzend wird mittels videounterstützen Bewegungsanalysen die Diagnostik verfeinert. Auch Sensorsohlen, die die Druckentwicklung während des Abrollvorganges des Fußes aufzeichnen, kommen hierbei zum Einsatz. Auf diese Weise kann sowohl bereits präventiv angesetzt werden, um einem sogenannten „Umknöcheln“ vorzubeugen, als auch posttraumatisch oder postoperativ ein individueller Therapieplan entwickelt werden.
Zusammenspiel aus Muskulatur und Gelenken
Besonders posttraumatisch ist es wichtig, das betroffene Gelenk soweit zu trainieren, dass ein mögliches Kippen des Fußes nicht sofort wieder mit einer Verletzung endet. Denn ein gesundes Sprunggelenk muss sowohl sportlichen als auch alltäglichen Belastungen jederzeit standhalten können. Dafür ist ein gutes Zusammenspiel von Muskulatur und Gelenken notwendig.
Für Ihre Fragen zu diesem Thema steht Ihnen das Team von Competence in Motion gerne telefonisch zur Verfügung. Bei Interesse können Sie auch einen Termin für eine Bewegungs- oder Laufanalyse buchen und sind damit einer möglichen Verletzung immer einen Schritt voraus!