Tipps für das richtige Krafttraining im Tennis
Tennis erlebt im Moment wieder einen Aufschwung – nach Thomas Muster ist nach längerer Zeit mit Dominic Thiem wieder ein Österreicher auf dem Weg an die Weltspitze, was sicher auch zur Popularität des Sports beiträgt. Tennis ist eine Sportart für Jung und Alt und wird als Hobby- ebenso wie auch als Hochleistungssport betrieben – je nach Niveau variiert auch die Belastung für den Körper: Einerseits die medizinisch interne Belastung für Herz, Lunge und andere Organe und andererseits die Belastung für den Bewegungs- und Stützapparat.
Explosivsport Tennis
Tennis ist im Gegensatz zu Laufen oder Radfahren kein klassischer Ausdauersport, sondern eine Explosivsportart. Intensive Belastungsphasen wechseln sich mit kurzen Erholungspausen zwischen den Ballwechseln ab. Die Belastungsdauer kann stark variieren – von 1-2 Sekunden bei einem Ass bis hin zu Ballwechseln, die auch eine Minute andauern können. Erinnern Sie sich noch an Muster – Courier, die sich wahre Grundlinienschlachten geliefert haben? Das geht richtig an die Substanz!
Im Tennis unterscheiden sich die Bewegungsabläufe von Ball zu Ball – zwar nur geringfügig, aber doch. Man muss sich stets anpassen: Wie der Ball aufspringt, wie schnell der Ball kommt, wo man auf dem Platz steht, wo der Spielpartner steht und so weiter… Kontinuierliche, rasche Adaption auf das jeweilige Spielgeschehen innerhalb von Sekundenbruchteilen durch Beine, Rumpf oder Arme ist bei jedem Schlag nötig. Diese vielfältigen Anforderungen an den Körper brauchen auch ein angepasstes Training.
Wie sieht Krafttraining für Tennisspieler aus?
Einerseits durch genaue Betrachtung und Analyse der Sportart. Wie beschrieben ist Tennis sehr komplex und vielfältig. Deshalb suchen wir in der Anamnese und im Gespräch nach Defiziten und Problemen. Gemeinsam mit dem Sportler erstellen wir eine detaillierte Analyse, um genau zu wissen, welches Training benötigt wird und welche Übungen zielführend sind.
Nehmen wir als Beispiel eine Verletzung mit Reizung der Sehne des M. Supraspinatus in der Schulter der Schlaghand. Wir erheben zunächst eine Anamnese – mit der genauen Beschreibung des Verletzungsmechanismus, der Dauer seit dem ersten Auftreten, der Intensität der Schmerzen, dem Spielniveau, der Intensivität des Trainingsvolumens – all das verschafft uns ein detailliertes Bild. Danach folgt eine Demonstration der schmerzenden Bewegung, in unserem Beispiel der Aufschlagbewegung und konkret der Moment kurz nach dem Treffpunkt des Balles.
Oft lässt sich durch Gespräche schon eine grundsätzliche Richtung herauslesen, aber wirklich genaue Auskünfte gibt uns erst eine funktionelle Demonstration der Bewegung mit dem Tennisschläger oder eine videogestützte Bewegungsanalyse in Zeitlupe. Durch diese Analyse gewinnen wir die Erkenntnis, ob man die Bewegungsabläufe effizienter gestalten kann oder an welchen anderen Teilbereichen wir arbeiten müssen, um gewisse Strukturen im Körper zu stärken, damit die Bewegung optimal abläuft.
Was ist klassisches Krafttraining?
Im klassischen Krafttraining trainiert man Übungen aus einem bestimmten Übungspool, z.B. Kniebeugen, Kreuzheben, Bankdrücken etc., um eine spezifische Muskelanpassung zu erreichen. Anpassungen passieren im Muskel selbst, den Sehnen, den Sehnenansätzen, im Stoffwechsel der Muskelzelle, in den Blutgefäßen des Muskels etc.
Je nachdem, welches Defizit die Analyse ergeben hat, können wir gezielt die Trainingsart bestimmen: Übungsauswahl, Bewegungsausmaß der spezifischen Übung, Wiederholungszahl, Trainingsgewicht, Pausen- und Regenerationszeit bis zur nächsten Einheit usw.
Was ist funktionelles Krafttraining?
Funktionelles Krafttraining ist das Trainieren von komplexeren und nicht abzugrenzenden Bewegungen wie z.B. Werfen, Treppensteigen, etc. Es wird im funktionellen Krafttraining oft nur mit dem eigenen Körpergewicht oder leichteren Zusatzgewichten trainiert. Hier geht es oft um Muskelschlingen, den sogenannten myofaszialen Ketten in unserem Körper. Sie sollen besser und ökonomischer zusammenarbeiten, um eine Bewegung mit möglichst geringem Aufwand effizient zu machen.
Bei Bewegungen im Tennis wie zum Beispiel der Vorhand muss von den Beinen bis zum Handgelenk und der Kopfhaltung alles zusammenspielen – deshalb werden im funktionellen Training auch alle Aspekte der Beweglichkeit und Koordination eingebaut.
Wie soll ich als Tennisspieler nun trainieren?
Egal ob Hobby- oder Profisportler – wir empfehlen ein Krafttraining, das aus einer Kombination beider Trainingsvarianten besteht. In welchem Ausmaß klassisch und funktionell trainiert werden muss, ergibt die individuelle Analyse.
Wir freuen uns, gemeinsam daran zu arbeiten und mit Ihnen zu trainieren. Das Team von Competence in Motion steht Ihnen gerne zur Verfügung und freut sich über Ihre Anfrage!